Firmen-DNA
Das sozial generische Unternehmensmodell
Sie koppelt erstmalig schlüssig Ökonomie und Beziehung.
Bitte ich heute jemanden, seine Firma aufzuzeichnen, kommt meistens das Tannenbauschema der Hierarchie heraus. Als fortschrittlich gilt, wer die Pyramide auf den Kopf stellt oder mehrere Kreise miteinander verbindet. Das nennen wir dann eine Netzwerkorganisation.
Die Firmen-DNA ist anders. Sie beschreibt den gemeinsamen Ursprung sowohl der Hierarchie wie des Netzwerks. Sie schafft eine betriebswirtschaftliche Grundlage, um später unterscheiden zu können. Grundannahmen des Musters sind:
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Jedes Unternehmen ist zum einen Teil sachlich und zum anderen sozial.
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Der zweckmäßige Bestandteil ist direkt gestaltbar, der zwischenmenschliche mehrheitlich indirekt.
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Es gibt keine menschlose Firma.
Grundlagen
Wie sieht der sozialgenetische Code sämtlicher Betriebe aus?
Ich erkläre das Schema, auf dem Sie eine andere Betriebswirtschaft betreiben können. Sofort, ohne Vorbedingungen.
Selbst wenn Sie einzelne Bausteine anders benennen, die Funktionsweise des Modells bleibt davon unberührt.
Im Folgenden erläutere ich die Elemente. Das Bild zieht willentlich Vergleiche zur biologischen DNA-Darstellung.
Dabei ist mir völlig klar, dass ich hier einen biologisch klar definierten Begriff als Metapher nutze, von dem mein Denkwerkzeug erheblich abweicht.
Die wohl größte Übereinstimmung findet sich in der Annahme, dass es ebensowenig zwei identische Firmen gibt, wie keine zwei völlig gleiche Lebewesen existieren.
Mit dem Begriff beabsichtige ich, Arbeit wieder als etwas urmenschliches zu begreifen. Die Anwendung der Firmen-DNA zeigt, dass ich diesen Wunsch mit einer Vielzahl von Mitarbeitern in Unternehmen teile.
Links, der Firmenstrang
Er besteht aus den Bausteinen
GM – Geschäfts-Modell
AO – Aufbau-Organisation
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der Verantwortung gegenüber dem Unternehmensumfeld. Wer im Betrieb reagiert in welcher Zeitspanne auf wen?
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intern – andere Bereiche, Teams etc. -
extern – Kunden, Lieferanten, Verbänden etc.
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der Reaktion auf Wachstum. Schaffen wir es, das Geschäfts-Modell zu vergrößern – in Qualität, Menge, Region und Zeit? Wie viel von wem/ was brauchen wir dafür? Welche Nachfrage können, wollen, sollen wir bedienen?
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unserem Umsetzungsvermögen. Welche Kompetenzen braucht die Firma, um die Angebote werthaltig zum Kunden zu bringen? Wie stellen wir ihre Verfügbarkeit in ausreichender Zeit sowie Qualität sicher?
RS – Rollen-Struktur
ED – Entscheidungs-Design
Es beantwortet folgende Fragen:
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Wie kommt die Firma zu Entscheidungen? Mit welchen Modellen, Methoden, Werkzeugen etc. -
Wer entscheidet mit diesen Tools was? -
In welchem Rahmen kann wer entscheiden?
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mittlere Führungskräfte nutzen den konsultativen Einzelentscheid, um ihre Projektliste zu priorisieren. -
die Firmenstrategie hinterfragen und passen wir jährlich in einer Klausur mit Fachexperten und dem Unternehmensbeirat ab. -
Abteilungsleiter ermitteln die Gehaltsanpassungen aufgrund der Zielerreichung aus den Vorgaben der Mitarbeitergespräche nach der Formel XYZ. -
Neueinstellungen entscheidet der Personalbereich in Rücksprache mit den Fachbereichen und der Geschäftsführung.
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Abteilungsleiter können über Beauftragungen bis 10.000,00 € verfügen. -
Senior Sachbearbeiter können einen Kreditrahmen bis 100.000,00 EUR alleine vergeben. Darüber benötigt es die Zustimmung durch einen Branch-Leiter oder die Mitverantwortung von zumindest zwei Senior Sachbearbeitern. -
Sachbearbeiter/ Sachbearbeiterinnen im Einkauf geben Teile-Bestellungen frei, die SAP-LOG13 automatisch erzeugt.
KD – Kommunikations-Design
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Wie kommunizieren wir miteinander? Mit Bezug auf
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die Richtung – oben, unten, quer, durcheinander -
die Settings – Methoden, Technologien, Werkzeuge -
das erwartete Auftreten – mitdenken, abarbeiten, funktionieren, sich beteilligen
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Zu welchen Inhalten kann der Austausch stattfinden? Wer ist wo berechtigt, alltägliche/ strukturelle/ strategische Themen weiterzugeben/ zu besprechen?
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Wie ordnen wir Fragestellungen zu/ erwarten wir Verhalten, funktional oder prozessual?
PE – Prozess-Ebene
BE – Beziehungs-Ebene
Was passiert im Firmen-Strang?
Rechts, der Menschen-Strang
Er besteht Modellhaft aus folgenden Bausteinen
LE – Lebens-Entwurf
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Wer fleißig ist, erwartet gerechten Lohn. -
Spiele regelkonform, dann passiert Dir wenig Schlimmes. -
Lass Dich nicht erwischen. -
Wer lange lernt, bekommt die besseren Arbeitsplätze. -
Karriere = Fortschritt = hohes Einkommen = gute Lebensgestaltung.
GP – Gesellschaftliche Position
RS – Rollen-Struktur
Was passiert im Strang des Menschen?
Kopplung-Modus
Er ist der Kitt, der Klebstoff in der Verbindung zwischen den Menschen zu ihrer Firma. Die Ausgestaltung spielt eine entscheidende Rolle, je nachdem, ob und wie viel Intelligenz, Flexibilität sowie Treue ein Geschäft von den Mitarbeitern erwartet.
Geläufig ist das abhängige Beschäftigungsverhältnis. Die bestimmende Tauschmechanik lautet hier: Geld gegen Zeit. Es verpflichtet den Betrieb, aus den gekauften Stunden den notwendigen Nutzen zu ziehen. Das Unternehmen strebt die Kontrolle über den Kopplungszustand an.
Faktoren wie etwa emotionale/ soziale Verbundenheit, Identifikation mit den Arbeitsinhalten, Loyalität usw. sieht man gerne, hält sie allerdings für nachrangig zur materiellen Verbindung.
Zunehmend populär, jedoch weiterhin ungewöhnlich, sind Tauschbeziehungen, die als Fundament das Sein dem Haben vorziehen. Beispiel für einen solchen Kopplungs-Modus ist die Sinnkopplung. Hier kontrolliert die/der Einzelne seinen Kopplungszustand (gekoppelt, ausgekoppelt, entkoppelt).
Einkommen(-shöhe) bleibt Bestandteil der kognitiven Prüfung. Wie sehr es über das Andocken entscheidet, liegt in der Bewertung des jeweiligen Menschen.